Der „Interzonen-Zug“ D 247 startete 1987 um 13.12 Uhr in Köln und erreichte Warschau um 7.52 Uhr des Folgetages…

Der Mauerbau änderte am Zugangebot der beiden deutschen Eisenbahnen wenig. Nur die DDR-Bürger hatten nun das Nachsehen: Fahrten in die Bundesrepublik waren an eine Genehmigung gebunden und die wurde nur sehr selten erteilt. Die Züge zwischen Ost und West wurden nun unterschieden in „Interzonenzüge“ und „Transitzüge“. Letztere verbanden Westberlin mit der BRD und hielten in der DDR überhaupt nicht mehr. Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm, denn die DDR-Regierung versuchte auch nach dem Mauerbau die Fluchtbewegungen der eigenen Bevölkerung in den Westen mit allen Mitteln zu unterbinden. Die „Interzonenzüge“ wiederum fuhren Westberlin gar nicht erst an und hatten teilweise enorm lange Strecken, wie der D-Zug Rostock-München. Diese Züge hielten auch an DDR-Bahnhöfen und konnten innerhalb der DDR normal genutzt werden. Die schon vorher langwierigen Kontrollen bei der Ein- und Ausreise nahmen immer mehr Zeit in Anspruch.Zu den Erschwernissen nach dem Mauerbau kam 1964 der Mindestumtausch von D-Mark in DDR-Mark hinzu. Jeder Westdeutsche, der in die DDR einreisen wollte, musste eine bestimmte Summe im Kurs 1:1 von D-Mark in DDR-Mark tauschen. Zuletzt waren dies 25 D-Mark pro Person und Tag. Der reale Wechselkurs lag schätzungsweise bei 1:10. Hinzu kam 1968 die Pass- und Visumspflicht: DDR-Bürger erhielten ein Visum für Reisen in die BRD nach wie vor nur in absoluten Ausnahmefällen. Bürger der BRD waren verpflichtet, bei den DDR-Behörden für eine bestimmte Summe ein Visum zu beantragen. Diese Maßnahmen erhöhten für die Reisenden den Zeit- und Kostenaufwand, für die DDR aber die Deviseneinnahmen. So profitierte sie vom Interzonenverkehr.