IC 172 Walter Gropius Karlsruhe-Berlin Stadtbahn

In seinen letzten Jahren zieht es Gropius wieder vermehrt nach Berlin, wo er zwar arbeiten, aber nicht mehr leben will und hier entstehen noch einige bekannte Spätwerke, wie zum Beispiel 1957 ein neungeschossiger Wohnblock im Hansaviertel oder ab 1962 die gigantische Siedlung Gropiusstadt. Diese Satellitenstadt mit rund 18.500 Wohnungen ist ein eigener Ortsteil im Berliner Bezirk Neukölln und bekannt geworden durch das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, dessen Autorin Christiane F. in der Trabantenstadt wohnte.

Heute ist die Gropiusstadt, die zur Steigerung der Lebensqualität und Bekämpfung der Wohnungsnot gebaut wurde, einer der großen sozialen Brennpunkte der Stadt.

Die Gropiusstadt ist der beste Beweis dafür, dass die Visionen der Bauhaus-Architekten, den sozialen Wohnungsbau zu revolutionieren, der Realität oft nicht standhalten konnten. Sind die Einzelbauten des Bauhauses noch architektonische Meisterwerke, so erscheinen die Großsiedlungen häufig als gesichtslose Betonwüsten, die von ihren Bewohnern nur selten als schön empfunden werden.

1969 stirbt Walter Gropius im Alter von 86 Jahren in Boston.