IC 123 van Beethoven Amsterdam CS-Frankfurt(M)

Der 1889 gegründete Verein Beethoven-Haus Bonn gilt als das führende Beethoven-Zentrum. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Beethovens Leben, Werk und Wirken lebendig zu halten. Zu der kulturellen Einrichtung gehört die weltweit bedeutendste Beethoven-Sammlung, das Museum in Beethovens Geburtshaus mit über 100.000 Besuchern pro Jahr, eine musikwissenschaftliche Forschungsabteilung nebst Bibliothek und Verlag sowie der Kammermusiksaal Hermann J. Abs mit einem ganzjährigen Angebot. Getragen von rund 900 Freunden, Förderern und Mitgliedern aus über 20 Ländern, institutionell unterstützt von Bund, Land NRW, Landschaftsverband Rheinland und Stadt Bonn, erfüllt der Verein einen kulturellen Auftrag von nationaler und internationaler Bedeutung. Präsidentin ist die international anerkannte Bratschistin, Kammermusikerin und Lehrerin Prof. Tabea Zimmermann.

Der Verein ist wegen der Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie von Kunst und Kultur nach dem Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Bonn-Innenstadt, St. Nr.: 205 / 5783 / 2058 vom 10.02.2017 für den letzten Veranlagungszeitraum bis 31.12.2014 nach § 5 Abs.1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit.

2016 hat das Beethoven-Haus Bonn mit Unterstützung der öffentlichen Hand die gemeinnützige Beethoven Jubiläums Gesellschaft gegründet, die das Gesamtvorhaben BTHVN2020 koordiniert und fördert.

Organisation

Der 1889 gegründete Verein ist Rechtsträger des Beethoven-Hauses. Er wird von 700 Mitgliedern und zahlreichen Freunden und Förderern unterstützt. Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und das Kuratorium. Der Direktor ist der geschäftsführende und vertretungsberechtigte Vorstand. Der erweiterte Vorstand bestimmt die Ausrichtung des Vereins, die Grundfragen der Vereinsführung und überwacht den Direktor. Zur Förderung der Ziele des Beethoven-Hauses stehen dem Vorstand ein wissenschaftlicher Beirat sowie ein Kuratorium zur Seite. Das Kuratorium setzt sich aus Mitgliedern des Vorstandes sowie aus Vertretern von Bund, Land Nordrhein-Westfalen, Stadt Bonn und Landschaftsverband Rheinland zusammen. Die Aufsicht über den Verein Beethoven-Haus führt die Bezirksregierung Köln.

Die gewerblichen Tätigkeiten, insbesondere des Museumsshops werden über die Beethoven-Haus Vertriebs- und Service-GmbH abgewickelt. Sie ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des Vereins mit derzeit zwei Geschäftsführern.

Dem Verein wurde 1999 die gemeinnützige Stiftung Beethoven-Haus zur Seite gestellt. Ziel der Stiftung war es von Anfang an, die Arbeit des Beethoven-Hauses langfristig materiell und ideell zu unterstützen. So können Projekte umgesetzt werden, die durch den öffentlich geförderten Haushalt nicht abgedeckt sind. Die geschäftsführenden Mitglieder des Stiftungsrat sind der Vorsitzende, der Schatzmeister und der Schriftführer des Stifters. Beratende Funktion hat ein Stiftungskuratorium. Die Stiftung untersteht der Bezirksregierung Köln als Stiftungsaufsichtsbehörde.

Das Beethoven-Haus ist Mitglied bzw. engagiert sich seinerseits in Vereinen, Verbänden, Gremien und Arbeitskreisen.

24. Februar 1889
Gründung des Vereins Beethoven-Haus durch zwölf angesehene Bonner Bürger
Vorrangiges Ziel: Erwerbung und Restaurierung des vom Verfall bedrohten Hauses sowie Einrichtung einer Gedenkstätte
Ehrenmitglieder: Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft darunter Reichskanzler Fürst Bismarck, Johannes Brahms, Clara Schumann, Giuseppe Verdi, Adolf MenzelFrühjahr 1890
1. Kammermusikfest mit überwältigendem Erfolg unter Leitung des Ehrenpräsidenten Joseph Joachim
Präsentation der bis heute umfangreichsten Beethoven-Ausstellung mit Leihgaben aus ganz Europa, Beginn der Sammeltätigkeit10. Mai 1893
Einweihung des Museums im Rahmen des 2. Kammermusikfestes1897
3. Kammermusikfest; bis 1956 insgesamt 30 Feste mit internationaler Ausstrahlung in der Regel im Zweijahresrhythmus1910
Erwerb der Originalhandschrift der 6. Symphonie F-Dur op. 68 („Pastorale“)

26. März 1927
Gründung des Beethoven-Archivs als wissenschaftliches Forschungs- und Dokumentationsinstitut unter Ludwig Schiedermair anlässlich Beethovens 100. Todestag
Ziel: Erfassung und fotografische Dokumentation aller erhaltenen Beethoven-Handschriften sowie Zusammenstellung aller gedruckten Ausgaben und einer vollständigen Beethoven-Bibliothek als Grundlage für vielfältige Editionsvorhaben

Zweiter Weltkrieg
Auslagerung der Sammlung nach Schloss Homburg im Bergischen Land und in einen Stollen bei Siegen (Planung und Durchführung: Provinzialkonservator und Vorstandsmitglied Theodor Wildeman); Rückführung ab 11. Mai 1945
Sicherung des Beethoven-Hauses während des fatalen Bombenangriffs vom 18. Oktober 1944 durch Heinrich Hasselbach

26. März 1952
Feier von Beethovens 125. Todestag im Beisein von Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer

28. Mai 1956
Vermächtnis der 750 Dokumente und Objekte umfassenden Beethoven-Sammlung des Zürcher Sammlers Hans Conrad Bodmer

1959
Begründung der historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke Beethovens; 1952: Publikation des ersten Bandes der Skizzenausgabe; 1996: Abschluss der 2292 Briefe enthaltenden Gesamtausgabe von Beethovens Briefwechsel

1981
Geschenk des berühmten Beethoven-Porträts von Joseph Karl Stieler durch die Deutsche Bank AG und die Stadt Bonn anlässlich des 80. Geburtstags des Vorstandsvorsitzenden Hermann Josef Abs (Vorsitz 1960 bis 1994)

24. Februar 1989
Einweihung des Kammermusiksaals Hermann J. Abs zum 100. Vereinsjubiläum

1994
Spendenaktion „Wer rettet mein Geburtshaus?“ mit anschließender Restaurierung und Neugestaltung der Dauerausstellung

7. Mai 1998
Übernahme der umfangreichen Beethoven-Sammlung der Julius-Wegelerschen Familienstiftung anlässlich des 150. Todestags von Franz Gerhard Wegeler (Jugendfreund Beethovens, später Ehemann der Eleonore von Breuning) als Dauerleihgabe

1999
Denkmalschutzpreis „Europa nostra“

Dezember 2004
Erweiterung um das „Digitale Beethoven-Haus“ mit den beiden neuen Museumsbereichen „Studio für digitale Sammlungen“ und „Bühne für Musikvisualisierung“ sowie dem Internetauftritt mit Digitalem Archiv

2005
Ankauf der Stichvorlage der „Missa solemnis“, einer dreibändigen von Beethoven minutiös korrigierten Kopistenabschrift

2006
Beginn der „Internationalen Beethoven-Meisterkurse Bonn“ auf Anregung des Vorstandsvorsitzenden Kurt Masur (Vorsitz 2004 bis 2013); drei Dirigierkurse unter seiner Leitung
Seit 2010 jährlich Meisterkurse für Kammermusik, 2014 unter der Leitung der Vorstandsvorsitzenden Tabea Zimmermann

2009
Erwerb der Originalhandschrift der „Diabelli-Variationen“ op. 120 nach der Spendenaktion „Weltklassisch – eine Initiative für Beethoven“

2013
Der Vorsitz wechselt von Kurt Masur auf die neue Präsidentin Tabea Zimmermann

2014
125 Jahre Beethoven-Haus