Der Bahnhof Schnabelwaid ist ein Trennungsbahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb und südlicher Endpunkt der eingleisigen Hauptbahn Schnabelwaid–Bayreuth. Beide Strecken sind nicht elektrifiziert.
Der Bahnhof befindet sich in Hanglage am östlichen Rand des Markts Schnabelwaid. Er liegt im Landkreis Bayreuth im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken.

Abgesplitterte Türrahmen, zentimeterdicker Fliegendreck auf den Fensterbänken, der Boden kaputt, die Tapete hängt lose von der Wand, es riecht muffig — der Anblick ist gewöhnungsbedürftig. Und dafür auch noch Geld bezahlt?

„Ja, es gibt viel zu tun, aber ich habe so etwas schon öfter gesehen. Das wird halt eine Kernsanierung“, sagt Hannweber. Eigentlich wollte er ja den Dettelbacher Bahnhof ersteigern — „der ist in einem noch schlechteren Zustand“ – aber den hat ihm jemand vor der Nase weggeschnappt.

Erst einmal will Hannweber die drei Wohnungen sanieren und schnellstmöglich vermieten. Eine weitere Wohnung im Gebäude ist seit Jahren vermietet. Die Sanierung des Dachgeschosses stellt er vorerst zurück. „Das ist ja auch kein Pappenstiel“, so der junge Unternehmer.

Mit rund 70 000 Euro Kosten rechnet er pro Wohnung. Als Erstes fängt er mit seinen Mitarbeitern im zweiten Obergeschoss an. Böden und Decken müssen raus, Tapeten runter, nur vereinzelt soll Parkett erhalten bleiben. Die Wohnungen sind zwischen 70 und 80 Quadratmeter groß, haben vier bis fünf Zimmer.

„Es gibt viel zu tun“, sagt Hannweber und gibt zwischendrin seinen Leuten Anweisungen, dass sie mit der Schuttrutsche, die aus dem Fenster hängt, aufpassen sollen. Es soll heller, moderner und luftiger werden, stellt er sich vor.

Schalldichte Sprossenfenster, neue Elektrik und eine Gasheizung, die über einen Tank versorgt wird, sollen installiert werden. Die alte Ölheizung kommt raus. Hannweber hatte auch schon Gespräche mit dem Bürgermeister, demnächst will der Gemeinderat mal vorbeischauen.

Bei den Bauanträgen werde es keine Probleme geben, habe man ihm signalisiert. Auch mit dem Denkmalschutzamt ist Hannweber in Kontakt, hat Förderanträge, unter anderem bei der Oberfrankenstiftung, gestellt. „Es sieht gut aus. Die Signale stehen auf förderfähig“, so der Handwerker.

Nach den Abrissarbeiten müsse er erst mal sehen, welche Schäden ihn eventuell noch erwarten, eine Befunduntersuchung soll gemacht werden. Und dann beginnt schon wieder der Aufbau. In fünf Wochen will Hannweber die erste Wohnung fertig haben.

Was er an Miete verlangen kann, darüber muss er sich erst noch informieren. Er überlegt, dass Singles oder junge Paare einziehen. Im Dachgeschoss sei eine Galerie denkbar und im Erdgeschoss, wo die ehemaligen Schalterräume sind — teilweise ist hier noch die Bahn Eigentümer — kann sich Hannweber Gastronomie vorstellen.