RegionalBahn Leipzig-Eilenburg Ost
Beide Weltkriege gingen auch an Eilenburg nicht spurlos vorüber, und vor allem der 2. Weltkrieg hatte verheerende Folgen. Am 17. April 1945, 10.30 Uhr, wurde Panzeralarm gegeben und ein deutscher Befehlshaber erklärte die Stadt zur Festung, d. h. Verteidigung bis zum Äußersten. Der Befehl lautete: „Die Muldelinie muss verteidigt werden!“ In Anbetracht dieses wahnsinnigen Unterfangens versammelten sich am Morgen des 18. April 1945 hunderte Eilenburger auf dem Marktplatz und forderten die Revision des verbrecherischen Befehls. Alle Proteste blieben ergebnislos. Viele Eilenburger verließen daraufhin die Stadt, und etwa 4500 Menschen suchten Schutz in den Bergkellern.
Einige Eilenburger hingen trotz anders lautender Befehle weiße Tücher zum Zeichen der Kapitulation aus ihren Fenstern. Die Brücken wurden gesprengt, das Ultimatum der Amerikaner nicht geachtet. Bis dahin war Eilenburg, abgesehen von einem Bombenabwurf auf Eilenburg-Ost und der Explosion eines Munitionstransportes auf dem Bahnhof, von größeren Zerstörungen verschont geblieben. Neun Tage wurde gekämpft, drei Tage und drei Nächte lag die Stadt unter schwerem Beschuss, dann war sie nur noch ein rauchendes Trümmerfeld.