RB 33 Jüterbog-Potsdam Pirschheide
Am 18. Januar 1958 eröffnet der Bahnhof Potsdam Pirschheide als Bahnhof Potsdam-Süd. Er ist eines der wenigen Beispiele von Bahnhofsneubau in der DDR.Wo heute kaum eine Menschenseele anzutreffen ist, herrscht Ende der 1970er Jahre Hochbetrieb. Allein die Anzahl des Bahnhofspersonals ist beachtlich: Nach einem Bericht der Brandenburgischen Neuesten Nachrichten sind hier im Sommer 1979 110 Mitarbeiter und 30 Lehrlinge beschäftigt. „Mit Inkrafttreten des Sommerfahrplanes und Beginn der Ferienzeit beginnen alljährlich besonders anstrengende Wochen und Monate, gilt es doch, alle Fahrgäste sicher und pünktlich zu befördern.“ Nachts Bäderzüge nach Binz, Rostock, Stralsund und Wolgast-Hafen; Sonderzüge innerhalb der Kinderferienaktion und eine neue Verbindung nach Leipzig – bis zu 250 Züge passieren täglich den Potsdamer Hauptbahnhof. Übrigens sollen zu dieser Zeit 85 bis 90 Prozent aller Züge pünktlich gewesen sein.Mittlerweile kann der Bahnhof Pirschheide nicht mehr mit Sonderzügen glänzen. Nach dem Mauerfall verliert er rasant an Bedeutung. Zweimal stündlich eilt der Intercity Köln – Berlin-Lichtenberg noch durch den Bahnhof und verleiht ihm ein wenig Glanz. Die Angestellten in den Neubauten seiner Umgebung, die Besucher eines neuen Hotels und die Gäste eines Zeltplatzes versprechen in den 90er Jahren einen neuen Aufschwung. Doch der Bahnhof verfällt weiter. Seit September 1996 bleibt für Pirschheide nur noch der Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn möchte die Bedeutung des Bahnhofs für den Regionalverkehr erhalten. Für Fernreisende, die via Berlin-Schönefeld Flughafen die Züge nach Dresden oder Chemnitz erreichen wollen, führt der Weg über den Bahnhof Pirschheide. Doch Ende Mai 1997 wird auch die Fahrkartenausgabe geschlossen.