Der Ort Perl:
Perl heißt der erste Weinort, mit dem die Reise moselabwärts beginnt. Wenn auch die frühesten schriftlichen Zeugnisse des Dorfes erst aus dem 9. Jahrhundert stammen, ist Perl wohl schon in keltischer Zeit, also vor der römischen Eroberung, besiedelt gewesen. Heute ist es Hauptort einer Einheitsgemeinde mit 14 Ortsteilen und 8182 Einwohnern. Das Perl zum Saarland gehört, verdankt es der französischen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals versuchte die französische Regierung, das Saargebiet anzugliedern und vergrößerte es vorher noch um Teile der Kreise Birkenfeld und Saarburg.
Die Annektion ließ sich nicht durchhalten, aber die Rückgabe an Deutschland wurde einer der Grundpfeiler jener deutsch-französischen Freundschaft, die auch heute noch der Motor der Entwicklung des geeinten Europas ist. Nebenbei hat die damalige französische Politik dazu geführt, dass heute der kleinste deutsche Flächenstaat, das Saarland, nicht noch kleiner ist.
Neben der katholischen Pfarrkirche mit romanischem Turm, Chor aus dem 15. Jahrhundert und einer barocken Innengestaltung ist in Perl vor allem das 1733 errichtete Palais von Nell bemerkenswert. Damals gehörte Perl als reichsunmittelbare Herrschaft dem Trierer Domkapitel. Das Palais diente den geistlichen und weltlichen Herren als Hofhaus bis zur französischen Revolution, die auch an der Mosel dem Feudalismus ein Ende setzte. Beim Palais befindet sich der schöne Park von Nell.
Gleich gegenüber von Perl und mit ihm durch eine Brücke verbunden liegt in Luxemburg der Ort Schengen, in dem das „Schengener Abkommen“ beschlossen wurde, ein Meilenstein auf dem Weg zum geeinten Europa.