Koblenz-Dortmund

Immer wieder hat man versucht herauszufinden, woher der Name „Dortmund“ kommt und was er bedeutet.
Dabei stießen die Forscher auf die Sage von „Trutmanni“ und von der Eroberung der Burg Munda.
Es war zu der Zeit, als die Römer weite Eroberungszüge bis in das heutige Deutschland unternahmen. Um nach Sachsen zu kommen, zogen sie vom Rhein her nach Osten, die Lippe hinauf. Immer da, wo sie abends anhielten, errichteten sie ein Lager, um in Ruhe die ganze Umgebung erkunden zu können. Und weil es ein großes Heer war, das ständig neue Nahrung und Waffen brauchte, wurden diese Lager zu festen Stützpunkten ausgebaut, zu denen man immer wieder zurückkehren konnte.
Bei Haltern und bei Oberaden gab es solche Stationen. Ganz sicher haben die Römer auch schon den Hellweg benutzt. Damals war alles noch Moor- und Heidelandschaft. Zwischen Ruhr und Lippe gab es mehr Wälder als Menschen. Aber ab und zu stieß man auf eine einsame Burg, zu der ein paar verstreute Höfe gehörten.
Die Sage erzählt, dass die Römer eines Tages auf ihren Streifzügen eine Kreuzung dieser alten Wege fanden. Ganz in der Nähe erhob sich ein mächtiges Bauwerk, das war die Burg Munda. Ein besseres Lager für ihr Heer hätten sie sich gar nicht wünschen können. Sie fingen sofort an, sie zu belagern. Aber so einfach war das nicht. Die Bewohner wehrten sich hartnäckig. Die Römer mussten immer wieder angreifen. Dabei schrien sie etwas, das klang wie: „Trucide! Trucide!“ und heißt ungefähr: „Nur tapfer, los!“ Weil die Leute in der Burg aber kein Latein konnten, verstanden sie immer: „Truz oder trut“. Darum nannten die Burgbewohner sie spöttisch „Trutmanni“, also „Trutzmänner“.
Als nach einiger Zeit die Burg doch von Römern eingenommen wurde, erhielt die Gegend, in der das alles stattgefunden hatte, den Namen „Trutmannia“. Aber ihr wisst ja, dass sich solche Namen durch die Jahrhunderte manchmal gewaltig verändern. Am Schluss weiß oft keiner mehr, woher sie kamen und was sie früher bedeuteten.
So wurde aus „Trutmannia“, dann „Tretmonia“ und schließlich im Jahr 1222 „Dortmunde“. Die Leute sagten irgendwann einfach „Dortmund“ oder „Dorpmunde“ und daraus entstand „Düörpm“. Das kann nun wirklich niemand mehr verstehen.