Ingolstadt Hbf-Nürnberg
Die Bierstadt Ingolstadt:
Bayerisches Bier gilt weltweit als eines der Besten. Kein Wunder: Von alters her finden sich im reinen Gerstensaft „made in Bavaria“ nichts anderes als Gerste, Hopfen und Wasser reinster Qualität. Denn so wollte es Herzog Wilhelm IV., als er im Jahr 1516 auf einer Sitzung des Landesständetages in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot verabschieden ließ. Der Beschluss wurde im weitläufigen Hof des Neuen Schlosses verkündet und dehnte die bereits bestehenden Vorschriften für das Brauwesen auf ganz Bayern aus. Es lautet in neuhochdeutscher Übersetzung:
„Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten und Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gerste, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.“
Zu den Motiven für dieses Bayerische Reinheitsgebot gibt es unterschiedliche Meinungen: Unklar ist, ob es nun um eine frühe Maßnahme zum Verbraucherschutz oder doch eher um protektionistische Bestrebungen gegenüber den Wettbewerbern aus dem hohen Norden ging, die schon mal berauschende Kräuter in ihre beliebten Sude einbrauten…
Doch auch in Bayern waren bald einzelne weitere Zutaten erlaubt und erste Weißbräuhäuser – die entgegen dem Reinheitsgebot Weizen verwendeten – nahmen den Betrieb auf. Der Begriff „Bier“ ist heute weiter gefasst und wird von der Bierverordnung aus dem Jahr 2005 geschützt. Sie legt fest, welche Biersorten angeboten werden dürfen und wie sie beschaffen sein müssen. Kurzum: Nur, wo Bier drin ist, darf das auch auf der Flasche stehen.