Dillenburg-Kassel Hbf
Seit dem 16. Jahrhundert sind erste Aufzeichnungen über ein „organisiertes“ Feuerlöschwesen in der Stadt Kassel bekannt. Die Brandbekämpfung sowie die Menschenrettung wurden durch Feuerordnungen, Feuerlöschmannschaften und eine Rettungsgesellschaft sichergestellt.
Am 29. Oktober 1853 kommen beim Brand der Färberei am Altmarkt fünf Männer der Rettungsgesellschaft ums Leben. Darunter auch der Leiter, Bürgermeister Karl Ludwig Henkel. Da es zwischen den Feuerlöschmannschaften immer wieder zu Reibereien kam, zu Lasten der Brandbekämpfung, veranlasste der Magistrat der Stadt Kassel die Gründung einer Berufsfeuerwehr.
Am 1. April 1891 ernannte man den aus Berlin stammenden Oberfeuerwehrmann Heinrich Schmidtkunz zum Leiter der Berufsfeuerwehr Kassel. Die Feuerwache befand sich zu dieser Zeit in der Mauerstraße. 1899 wurde eine zweite Feuerwache, in der alten Stadtkaserne an der Luisenstraße, Ecke Westendstraße, errichtet.
Auf Grund der allgemeinen Ausbreitung der Stadt in westliche Richtung nahm eine neue Hauptfeuerwache in der Westerburgstraße 1907 ihren Betrieb auf. 1914 sind alle pferdebespannten Fahrzeuge auf Automobile umgestellt worden. Die Berufsfeuerwehr Kassel zählte damit zu einer der modernsten Feuerwehren im Deutschen Reich.
Im Jahre 1934 wurde die Feuerwehr Kassel der Polizei angegliedert und in Feuerlöschpolizei umbenannt.
Nach Kriegsende forderte die amerikanischen Militärregierung die Aufstellung einer einsatzbereiten Berufsfeuerwehr ein. Dafür mussten die zerstörte Feuerwache in der Westerburgstraße und der Fahrzeugpark wieder aufgebaut werden.
Nach sechs Jahren Bauzeit fand am 29. September 1970 die feierliche Einweihung der neuen Feuerwache 1 an der Wolfhager Straße / Ecke Hoffmann-von-Fallersleben-Straße statt. Am 21. November 1981 nahm die Feuerwache 2 an der Heinrich-Schütz-Allee ihren Betrieb auf.
Das 100-jährige Jubiläum wurde im Mai 1991 gefeiert.