Berchtesgaden-Freilassing

Freilassing wurde Grenzort mit einer Zollstation und die benachbarte Stadt Salzburg lag nunmehr in Österreich. Neben den Bauern, die seit Menschengedenken in Freilassing unter sich waren, gab es neuerdings Zollbeamte. Und für sie waren Amtsräume und Wohnungen nötig, ebenso Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs, Handwerker waren gefragt, ferner ein Kramerladen und ein Wirtshaus.

Das gab es zwar alles in Salzburghofen, aber nicht in Freilassing. Die Grenzziehung war wie eine Initialzündung, die eine Aufbruchstimmung entfachte. Der zweite und entscheidende Impuls für eine Verbesserung der örtlichen Struktur war der Bau der Eisenbahn von München nach Salzburg 1860. Der kleine Weiler Freilassing stieg auf zur Bahnstation an einer wichtigen europäischen Verkehrsverbindung an der Grenze zum österreichischen Kaiserreich. Das war ein idealer Standort für Industriebetriebe, die sich hier ansiedelten und zusätzlich Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszunahme bewirkten. Später folgten noch die Bahnlinien nach Berchtesgaden und Mühldorf.