Biberach(Riß)
Ein Lied….
Auf de schwäbsche Eisebahne
Gibt’s gar viele Haltstatione:
Schtuegart, Ulm, ond Biberach,
Mekkebeure, Durlesbach.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Schtugart, Ulm, ond Biberach,
Mekkebeure, Durlesbach.
Auf de schwäbsche Eisebahne
Gibt’s au viele Restauratione,
Wo mer ess‘ ond trinka ka‘,
Alles, was der Mage ma‘.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Wo mer ess‘ ond trinka ka‘,
Alles, was der Mage ma‘.
Auf de schwäbsche Eisebahne
Braucht ma keine Postillone.
Was uns sonst das Posthorn blies,
Pfeifet jetzt die Lokomotiv.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Was uns sonst das Posthorn blies,
Pfeifet jetzt die Lokomotiv.
Auf de schwäbsche Eisebahne
Könne Küh‘ ond Ochse fahre,
D’Studente fahre erste Klass*,
S’mache das halt nur zum Spaß.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
D’Studente fahre erste Klass,
S’mache das halt nur zum Spaß.
*oder: Büeble, Mädle, Weib, ond Ma,
Kurzum alls, was zahla ka.
Wenn e Glöckle tut erklinge,
Tän glei älle z’samme springe.
Älles, was e Karte hot,
Möcht jetzt mit dem Bahnzug fort.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Älles, was e Karte hot,
Möcht jetzt mit dem Bahnzug fort.
Männer, die im G’sicht ganz bärtig,
Schreiet laut: „Jetzt ist es fertig“
Springet in die Wage nei,
Machet Löchle in d’Karte nei.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Springet in die Wage nei,
Machet Löchle in d’Karte nei.
Auf de schwäbsche Eisebahne
Wollt emol e Bäuerle fahre,
Geht an Schalter, lupft de Hut:
„Oi Billettle, seid so gut!“
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Geht an Schalter, lupft de Hut:
„Oi Billettle, seid so gut!“
Einen Bock* hat er si kaufet
Ond daß er ihm net entlaufet,
Bindet ihn der gute Ma,
Hinte an de Wage na.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Bindet ihn der gute Ma,
Hinte an de Wage na.
*oder: Eine Geiß
„Böckle, tu nuer woidle springe,
Z’fresse werd i dir scho bringe.“
Zündt sei stinkichs Pfeifle a,
Hockt si zu sei’m Weible na.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Zündt sei stinkichs Pfeifle a,
Hockt si zu sei’m Weible na.
Wia der Zug no wieder staut,
D’r Bauer noch sei’m Böckle schaut,
Find’t er bloß no Kopf ond Seil
An dem hintre Wagedoil.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Find’t er bloß no Kopf ond Seil
An dem hintre Wageteil.
Do kriegt er en große Zorne
nimmt de Kopf mitsamt dem Horne,
Schmeißt en, was er schmeiße ka,
Den Konduktör an Schädel na.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Schmeißt en, was er schmeiße ka,
Den Konduktör an Schädel na.
„So, jetz kannsch de Schade zahle,
Warum bisch so schnell au gfahre!
Du alloi bisch schuld do dra,
Daß i d‘ Goiß verlaure ha!“
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Du alloi bisch schuld do dra,
Daß i d‘ Goiß verlaure ha!“
Des isch des Lied von sellem Baure,
Der de Geißbock hat verlaure.
Geißbock ond sei traurigs End:
Himmel Schtuegart Sapperment.
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Geißbock ond sei traurigs End:
Himmel Schtuegart Sapperment.
So jetzt wär des Liedle g’songe,
Hot’s euch reacht in d’Ohre klonge,
Wer’s no net begreife ka,
Fang’s noemol von vorne a!
Trulla, rulla, rullala,
Rulla, rulla, rullala,
Wer’s no net begreife ka,
Fang’s noemol von vorne a!
(Zu diesem Lied gibt es noch weitere Strophen und Textvariationen.)
Text und Melodie: Schwaben Mitte 19. Jahrhundert